Bei seiner Fachveranstaltung „Männerpolitische Perspektiven in der neuen Legislaturperiode“ am 22. Februar 2018 reklamierte das Bundesforum Männer, dass der aktuelle Koalitionsvertrag in der Gleichstellungs- und Männerpolitik hinter den Ansätzen der letzten Bundesregierung zurückbleibt. Zu dieser Einschätzung führen insbesondere folgende Punkte:
- Die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen enthalten wenig Impulse für moderne Geschlechterbilder.
- Anreize für ein einseitiges Ernährer-Modell wie das Ehegattensplitting werden nicht abgebaut.
- Ideen aus dem aktuellen Entwurf der EU-Vereinbarkeitsrichtlinie, etwa die Einführung einer Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt eines Kindes oder eine stärkere paritätische Ausgestaltung der Partnermonate beim Elterngeld, werden nicht aufgegriffen.
- Im Koalitionsvertrag finden sich keine Vorhaben zu expliziter Jungenarbeit oder zu Aktivitäten, um mehr Männer in soziale Berufe zu bringen.
- Eine weitere Leerstelle ist Männergesundheit, hier fehlt der Genderbezug bei den Maßnahmen im Bereich Gesundheit und Pflege.
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