15 Jahre Netzwerk Jungen- und Männergesundheit – Online-Treffen am 6.11.2020

Das Netzwerktreffen zum Jubiläum fand am 6. November via Zoom mit 23 Teilnehmer*innen statt. Als neues Netzwerkmitglied wurde der Gerontologe Prof. Dr. Eckart Hammer (Reutlingen) begrüßt. Aus dem Bundesministerium für Gesundheit (Referat 322, Zielgruppenspezifische Gesundheitsförderung und Prävention) zugeschaltet war Co-Referatsleiter Dr. Andreas Schoppa.

Das Netzwerktreffen wurde mit einem Rückblick von Thomas Altgeld (LVG & AFS Niedersachsen, Vorsitzender Bundesforum Männer) eröffnet. Er zeigte, dass das Thema Jungen- und Männergesundheit heute deutlich mehr Resonanz bekommt als vor 15 Jahren. Dabei stimmt allerdings nicht immer schon die Richtung, und bei manchen Institutionen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft oder Medien ist noch deutlicher Entwicklungsbedarf zu vermerken. In der anschließenden Diskussion wurden u.a. einige Vorab-Statements der Gründungsmitglieder (nachzulesen in den Blog-Beiträgen auf dieser Homepage) reflektiert. Sieben von ihnen sind noch aktiv im Netzwerk, darunter Stefan Beier, Gunter Neubauer und Matthias Stiehler, die gemeinsam das Netzwerk koordinieren.

In der Diskussion wurde festgestellt, dass das Netzwerk nicht nur durchgehalten hat, sondern merklich gewachsen ist. Sein Reiz liegt für viele Aktive im niedrigschwellig organisierten fachlichen Austausch ohne unmittelbares Verwertungsinteresse und in der geringen Formalisierung. Dazu kommen das persönliche Kennenlernen und der – nicht zuletzt gesundheitsförderliche – Erlebniswert bei den Treffen. Das vor 15 Jahren formulierte Selbstverständnis hat sich bewährt und besitzt in großen Teilen immer noch Gültigkeit.

„Das Netzwerk Jungen- und Männergesundheit ist ein multidisziplinärer, niedrig strukturierter, nicht kommerzieller und vom fachlichen Interesse seiner Mitglieder inspirierter Zusammenschluss von Fachkräften aus allen Feldern der Jungen- und Männergesundheit.“

Bemerkt wurde auch, dass sich das Netzwerk einerseits zunehmend professionalisiert hat. Die Netzwerktreffen als bewährtes Austauschformat konnten erfolgreich etablieren werden. Andererseits  dürfte sich noch mehr Dynamik im Agenda-Setting sowie bei der Gewinnung neuer Netzwerkparter*innen entwickeln.

Nicht nur für geplante Netzwerkaktivitäten ist gegenwärtig eine bremsende Wirkung durch die Corona-Regelungen festzustellen. Die Netzwerk-Mitglieder haben darauf jedoch schon verschiedentlich reagiert, zum Beispiel durch:

Nach der Würdigung der vielfältigen Aktivitäten in den letzten 15 Jahren gab es auch einen Blick auf gegenwärtige und zukünftige „Baustellen“.

Zusammen mit dem Desiderat einer nationalen Männergesundheitsstrategie für Deutschland steht im gesundheitspolitischen Kontext die Männergesundheitsstrategie der WHO für die Europäische Region The health and well-being of men in the WHO European Region: better health through a gender approach zur Diskussion. Auch auf Bundesebene wäre die strategische Orientierung wichtig.

Im BZgA-Referat 2-22, das für Männergesundheit zuständig ist, gab es aktuell einen Leitungswechsel, ein neuer Termin des Beratenden Arbeitskreises ist noch nicht absehbar. In der Ressortforschung des BMG gab es eine Ausschreibung „Mehr Männer in die Pflege“: Entwicklung von Konzepten zur Steigerung des Anteils von Männern in der professionellen Pflege“ (03.09.2020).

Für das Thema Männergesundheit im kommunalen Zusammenhang wird es auf Initiative der Landeshauptstadt Stuttgart im Frühsommer 2021 ein Arbeitstreffen zu „Männergesunden Städten“ geben. Neben dem fachlichen Austausch soll es dort auch um Möglichkeiten zur Sensibilisierung der Gesunde-Städte-Netzwerk-Mitgliedskommunen für das Thema Männergesundheit gehen.

Das Bundesforum Männer, zu dessen Gründungsmitgliedern unser Netzwerk gehört, feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum: Dazu ist eine informative Broschüre erschienen, die einen guten Einblick in die gleichstellungspolitische Arbeit des Bundesforums und seiner Mitgliedsorganisationen gibt.

Die Stiftung Männergesundheit hat den diesjährigen Tag der ungleichen Lebenserwartung am 10. Dezember unter das Motto „Gute Arbeit macht gesund – schlechte Arbeit nimmt (das) Leben“ gestellt. Neben einer Facebook-Kampagne sind auch auch einige regionale Veranstaltungen geplant.

Der Vierte Deutsche Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit „Männer und der Übergang in die Rente“ fokussiert auf gesundheitliche Herausforderungen beim Übergang in die Nacherwerbsphase. Er wird Ende November veröffentlicht und vorgestellt.

Die Durchführung des für 2021 geplanten Netzwerktreffens in Berlin wird von einem Team um Anne Starker (Robert Koch-Institut) abgestimmt, ein Termin ist gegenwärtig allerdings noch nicht absehbar. Thematisch soll es um „Männer – Gesundheit – Politik: Männergesundheitspolitik?!“ (Arbeitstitel) gehen.

Die Internationale Männergesundheitswoche (Men’s Health Week) ist auf 14. bis 20. Juni 2021 terminiert. Die nächste Männergesundheitskonferenz der BZgA (die sechste) findet voraussichtlich erst im Frühjahr 2022 statt.

Ein Dank aus der Runde ging an Martin Schumacher, Lennart Semmler (LVG & AFS Niedersachsen) und Gunter Neubauer (SOWIT Tübingen), die das Meeting vorbereitet hatten. Außerdem wurden die Netzwerk-Koordinatoren ermuntert, weitere Online-Treffen für das Netzwerk anzubieten – sie nehmen hierfür gerne Themenvorschläge entgegen.

Martin Schumacher, Gunter Neubauer

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